PFLANZEN SPRECHEN MIT!

Naturhistorisches Museum der Universität Zürich – Pflanzen sprechen mit!

Wie können wir die Sprache der Pflanzen sinnlich erlebbar machen?


Pflanzen sind keine stummen Wesen – sie kommunizieren, um zu überleben. Mit Farbe, Form, Duft und chemischen Signalen tauschen sie Informationen aus: zur Abwehr von Fressfeinden, zur Anlockung von Bestäubern oder im Austausch mit Artgenossen.

Die Ausstellung zeigt anhand interaktiver Stationen und Objekte aus den Botanischen Sammlungen, wie vielfältig und komplex pflanzliche Kommunikationssysteme sind und welche zentrale Rolle sie für die Vernetzung und Vielfalt des Lebens spielen. Dabei wird auch deutlich, wie diese Strategien wissenschaftlich erforscht werden und wie wir Menschen zur Erhaltung der botanischen Vielfalt beitragen können. Spannende Fragen wie „Weiß ein Baum, dass sein Nachbar in Not ist?“ oder „Wie können Hummeln die elektrische Ladung einer Blüte wahrnehmen?“ machen die Ausstellung zu einem Erlebnis für Kinder und Erwachsene.

Die Ausstellung macht diese stille Sprache sinnlich erlebbar: Am Eingang lädt eine übergroße Illustration einer Blumenwiese mit flüsternden Stimmen in die Welt der Pflanzenkommunikation ein: Pflanzen sprechen über Menschen und darüber, was wir über ihre Sprache wissen. Im Hauptraum zeigt eine künstlerisch interpretierte Videoinszenierung die Pflanzenkommunikation auf atmosphärischer Ebene, während ein großer Labortisch wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt. Speziell für die Ausstellung ausgearbeitete wissenschaftliche Illustrationen und interaktive Stationen zeigen, wie Pflanzen Fressfeinde abwehren, Bestäuber anlocken oder sich mit Artgenossen austauschen. In einem Loungebereich können die Besucher:innen unter einem illuminierten Wurzelgeflecht einer wissenschaftlichen Diskussion über das „Wood Wide Web“ lauschen. Dabei richtet sich der Blick auf den Ausstellungsbereich „Kosmos“, der die Vielfalt der Samen wie einen Sternenhimmel in Szene setzt. Beim Verlassen der Ausstellung zeigt ein Hand-Schattenspiel, wie Menschen über Pflanzen kommunizieren: über Textnachrichten und Social-Media-Beiträge auf dem Handy. Diese Botschaften geben den Besucher:innen Anregungen, wie sie die Artenvielfalt und damit auch die Vielfalt der pflanzlichen Kommunikation schützen können.

Eine weitere naturwissenschaftliche Ausstellung mit vielen interaktiven Exponaten findet man hier >

 

Axonometrische Darstellung

Ausstellung

Die poetischen Videoprojektionen erkunden das geheimnisvolle Kommunikationssystem der Pflanzenwelt. In nächtlichen Waldlandschaften entstanden Aufnahmen, bei denen künstlerische Bildmotive direkt auf Blätter, Stämme und Äste projiziert wurden. So verschmelzen Natur und Projektion zu einer faszinierenden Bildwelt, in der sich der unsichtbare Austausch zwischen Pflanzen offenbart: chemische Signale, physikalische Impulse und subtile Reaktionen auf die Umwelt werden visuell erfahrbar gemacht – ein sinnliches Eintauchen in die stille Sprache der Pflanzen.

Samen und Früchte sind die „Datenträger“ der Pflanzenwelt – sie tragen genetische Informationen in die Welt hinaus, weit über den Lebensraum ihrer Ursprungs­pflanze hinaus. Durch unterschiedlichste Verbreitungsstrategien wie Wind, Tiere oder Menschen entsteht eine beeindruckende Vielfalt an Formen, Größen und Fortpflanzungsweisen, die zugleich universellen Mustern folgen. Dieses Prinzip wird in einer atmosphärischen Installation erlebbar: Eine perforierte, hinterleuchtete Wand erinnert an einen Sternenhimmel – in jedem Lichtpunkt verbirgt sich ein Samen, der wie eine eigene Galaxie wirkt. Die diffuse Lichtreflexion über eine Spanndecke unterstützt diesen Eindruck eines kosmischen Panoramas. Die visuell dichte Präsentation betont die enge Verbindung zwischen Pflanzenkommunikation und Fortpflanzung und macht die botanische Vielfalt sinnlich erfahrbar.

Making Of

Projektname: Pflanzen sprechen mit!
Disziplin: Szenografie, Ausstellungsarchitektur
Leistungen:
Kreation, Planung und künstlerische Leitung
Leistungsphasen:
Konzeption bis Realisierung
Auftraggeber:
Naturhistorisches Museum der Universität Zürich
Jahr:
2024 - 2025
Ort:
Zürich

Impressum:
Kuratoren: Isabel Klusman, Manuela Dahinden, Dennis Hansen, Paquita Hoeck, Alexander Kocyan, Juanita Schläpfer-Miller
Szenografie: Atelier Frank Dittmann, Maria Rosa Jehle, Georg Lendorff
Projektleitung: Melt
Ausstellungsarchitektur: Atelier Frank Dittmann
Ausstellungsgrafik: Maria Rosa Jehle
Videoinstallation: Georg Lendorff
Lichtgestaltung: Lucespazio
Wissenschaftliche Illustration: Stefan Scherrer
Hands-On-Exponate: visch.space, a-faire, acryps, Simon Broggi, Additive Manufacturing Facility, Jeremy Hunt, Remo Antenori
Ausstellungsbau: Gallus Waldvogel
Fotos, Videos: Maria Rosa Jehle, Frank Jörg Seemann, Georg Lendorff, Frank Dittmann
Skizzen, Visualisierungen: Frank Dittmann

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